Archäologische Zone und Jüdisches Museum
Wettbewerb, Köln, 2. Preis (2008)
Bauherr: Stadt Köln, Stiftung Haus und Museum der jüdischen Kultur
Adresse: Köln, Rathausplatz
Projektpartner: Matthias Dittmann
Team: Christoph Bahrdt, Michael Barkow, Michal Bernasik, Julia Dobritz
Die archäologische Zone | jüdisches Museum KölnDie archäologische Zone versteht sich als Rundgang durch die Zeitläufte, die Ihren Reiz aus wechselnden Perspektiven in einem räumlichen Kontinuum auf mehreren Ebenen bezieht. Sie tritt im Stadtraum baulich kaum in Erscheinung, abgesehen von einer Betonung der Eingangssituation am Alter Markt sowie der Gestaltung der Schutzbauten über Mikwe und Synagoge, die in abstrakter Form die jeweiligen historischen Volumina solitärhaft nachzeichnen. Das HAUS UND MUSEUM DER JÜDISCHEN KULTUR bildet sich dagegen mit seinem Neubau prominent im Stadtraum ab und ist dadurch naturgemäss Gegenstand einer umfassenden architektonischen Auseinandersetzung mit dem Ort, mit der Stadtbaugeschichte, mit der Jüdischen Kultur und den baukonstruktiven und funktionalen Ansprüchen an ein Museum als zukünftigem integralem Kristallisationsort für Kultur und Gesellschaft. Mit dem neuen Museumsbau geht die städtebauliche Konturierung eines historischen Quartiers einher, das die umgebenden Strassen und Plätze wieder in ihren ursprünglichen Masstab einordnet. Hier sehen die Entwurfsverfasser die Chance mit einer kleinteilig gegliederten Bebauung in eigenständiger Formensprache zu reagieren. Grundgedanke der gestalterischen Idee orientiert sich dabei am Kulturexport der WEISSEN MODERNE in die israelische Partnerstadt Kölns Tel Aviv, deren dort zwischen 1931 und 1948 entstandenen WEISSEN STADT bereits Weltkulturerbestatus verliehen wurde. So wird das HAUS UND MUSEUM DER JÜDISCHEN KULTUR als ANALOGIE DER WEISSEN MODERNE aufgefasst, die auch eine HOMMAGE an die Baukultur von geflüchteten Architekten der Moderne mit einschliesst. Die Gestalt des Hauses versteht sich als Ensemble von weissen Häuserkuben, die sich zu einem Stadtteil ergänzen in zeitgemässer Interpretation des Bauhaus-Gedankens, der auch Rückschlüsse auf die Stadtbaugeschichte genau dieses Ortes in Köln bildlich mit verarbeitet. |